Ist eine freie Trauung rechtskräftig?

In Deutschland nicht. Diese Art der Zeremonie bietet sozusagen eine Alternative zu einer kirchlichen Trauung. Der Gang zum Standesamt ist unumgänglich, wenn eure Eheschließung rechtskräftig werden soll.

Arbeitest du noch hauptberuflich als Eheschließungsstandesbeamtin im Standesamt?

Nein. Seit November 2018 habe ich aus karrieretechnischen Gründen meine Hauptanstellung gewechselt und bin nun in einem anderen Bereich in der Stadtverwaltung Bruchsal tätig.

Traurednerin zu sein, ist jedoch für mich zu einer Herzensangelegenheit geworden. Ich könnte mir ein Leben ohne diese ganzen wunderschönen Momente und Emotionen überhaupt nicht mehr vorstellen – Vorsicht Suchtpotenzial!


Hast du hierfür irgendwelche Schulungen belegt oder eine Ausbildung absolviert?

 

 

Für die Ernennung zur Eheschließungsstandesbeamtin habe ich einen 2-wöchigen Lehrgang mit Prüfung erfolgreich absolviert. Hier lernt man viel über das Personenstandsgesetz und auch wie eine standesamtliche Traurede optimal verlaufen soll – quasi die Grundlagen.

 

Den Rest habe ich mir durch Erfahrung angeeignet, sozusagen „learning by doing“. Außerdem stößt man jeden Tag auf neue Ideen und Gedankengänge – diese nutze ich auch für meine Reden. Durch jedes Hochzeitspaar, jede neue (Liebes-)Geschichte und jede freie Trauung entwickle ich mich ständig weiter.


Wann und wo kann eine freie Trauung stattfinden?

Das ist das Schöne: Es ist ganz egal, wann und wo eure Zeremonie stattfinden soll!

Ihr könnt euch sogar an Feiertagen oder um Mitternacht trauen lassen. Auch die Location wird von euch bestimmt. Ob in einem schönen Garten, in einer alten Scheune oder am Strand – euren Wünschen und Vorstellungen sind keine Grenzen gesetzt!

Wie läuft die Vorbereitung konkret ab?

Nachdem ihr mich kontaktiert habt, prüfe ich meine Verfügbarkeit für euren Hochzeitstermin und wir treffen uns anschließend für ein unverbindliches Erstgespräch. Hier lernen wir uns in erster Linie einfach mal kennen, in gemütlicher Runde und vorzugsweise bei euch zu Hause, denn so kann ich mir direkt einen ersten Eindruck machen. Außerdem gehen wir bei unserem Erstgespräch mein selbst entworfenes Traugesprächsprotokoll durch - ein kleiner Leitfaden für die mögliche Gestaltung eurer freien Trauung. Hierbei können wir auch schon die ersten Ideen austauschen.

 

Euren beabsichtigten Termin für die freie Trauung reserviere ich euch nach unserem Gespräch die darauf folgenden 8 Tage. In diesem Zeitraum habt ihr Zeit, mir die unterschriebene Vereinbarung sowie eine Anzahlung in Höhe von 200 Euro zukommen zulassen – falls ihr euch für mich entscheidet.

 

Ist der Termin nun fix und die Anzahlung geleistet, folgt eine kleine „Hausaufgabe“ für euch Beide, indem ihr mir das Traugesprächsprotokoll bis zu unserem Zweitgespräch ausfüllt. Dieses findet in der Regel 2 Monate vor dem Hochzeitsdatum statt. Sendet mir hierzu einfach das Protokoll vor unserem Treffen zu, damit ich mich optimal mit ganz vielen wunderbaren Ideen vorbereiten und euch bestmöglich beraten kann.

 

Aus dem Gesprächsinhalt erstelle ich dann eure ganz persönliche Rede und einen Ablaufplan für den großen Tag. Gerne können wir auch eure Familien, Trauzeugen, Freunde und Kinder mit einbeziehen.

 

Vor unserem Endgespräch sende ich euch den Ablaufplan schon einmal per E-Mail zu. Hier könnt ihr Beide dann noch einmal alles gemeinsam durchsprechen und die freie Trauung in eurem geistigen Auge ablaufen lassen. Unser letztes Treffen findet in der Regel 1-2 Wochen vor dem Hochzeitsdatum statt. Wenn ihr möchtet, können wir uns hierzu auch gerne direkt in der Location verabreden. Zu diesem Zeitpunkt kann ich natürlich immer noch kleine Änderungen in der Rede oder im Ablauf vornehmen.

 

Und dann ist es soweit: Der Tag eurer Trauung!

Ich selbst bin ca. 1 Stunde vor dem eigentlichen Beginn der Zeremonie anwesend – baue auf, spreche mit euren Gästen/Beteiligten und „beruhige“ alle ein wenig, bis es dann endlich losgeht.

 

Egal zu welchem Zeitpunkt ihr Fragen oder Wünsche habt, ihr könnt mich immer anrufen, eine WhatsApp oder E-Mail schreiben. Ich bin zu jedem Zeitpunkt für euch und eure Liebsten erreichbar.

Wie lange dauert eine freie Trauung bei dir?

Letzten Endes bestimmt ihr die Dauer in Form von euren Wünschen und Vorstellungen (Musik, Rituale, Miteinbeziehen der Gäste, usw.).

Ich gebe euch jedoch den Tipp, einen Zeitraum von 45 Minuten nicht zu überschreiten, denn ab einem bestimmten Punkt lässt die Aufmerksamkeit der Gäste erfahrungsgemäß einfach nach.

Müssen wir ein Ritual in Anspruch nehmen?

Auf keinen Fall – denn wie schon gesagt: Ihr Beide seid die Hauptpersonen und bestimmt, was ihr möchtet!

Ich bringe euch aber bei unserem Erstgespräch einen bunten „Blumenstrauß“ an Möglichkeiten mit, sodass ihr in Ruhe entscheiden könnt. Beim Zweitgespräch besprechen wir dann zusammen, ob und was zu euch passt.


Bist du vor und während einer Trauung aufgeregt?

Natürlich und ich glaube, das lässt nie nach! Ich gehe die Rede und den Ablauf einige Tage vor dem Hochzeitstag immer wieder durch, damit mich die Nervosität nicht aus dem Konzept bringt. 

Und ab dem Zeitpunkt, an dem ich eure Lieben begrüße, die Braut eingelaufen kommt und ich die glücklichen Gesichter sehe, da fühle ich mich dann einfach selbst wie im siebten Himmel. Jegliche Aufregung scheint plötzlich wie vergessen.

Wie bist du sonst so?

Puhhh, das ist wirklich eine schwierige Frage!

 

In Bezug auf meine/n Art/Schreibstil sind meine Reden eher locker, mit einem gewissen Maß an Humor und trotzdem romantisch. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes eine Romantikerin, jedoch ohne schnulzig zu sein. Bisher habe ich es irgendwie in jeder Trauung geschafft, dass gelacht und geweint wurde – ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle.

 

Ich bin außerdem sehr emphatisch und kann mich gut in einzelne Abschnitte eurer Geschichte hineinversetzen, versuche die Stimmungen in Worte zu fassen. (Mein Mann will beispielsweise beobachtet haben, wie ich während des Schreibens ergriffen in meinen Laptop lächle.)

 

Und wenn wir schon beim Thema „Lächeln“ sind: Ich war früher nebenberuflich als Servicekraft in einer Bar tätig. Dort hatte ich den Spitznamen „Grinsekatze“, getreu dem Motto:

„Lächle und die Welt verändert sich.“ (Buddha)

 

Ansonsten liebe ich es mit meinem Sohn Zeit zu verbringen,  (viel) zu Essen am besten mit den Mädels und zu Reisen (Amerika und Bali waren bisher die schönsten Ziele).


Was machen wir, wenn du an unserem Hochzeitsdatum krank werden würdest?

In meinem ersten Jahr war ich Traurednerin trotz einer Lungenentzündung und niemand hat es gemerkt. Macht euch also keine Gedanken - alles wird gut!